Übergabemodelle in der externen Nachfolge

Als externe Nachfolge werden alle Übergabeformen bezeichnet, bei denen das Unternehmen an externe Dritte übertragen wird. Im Gegensatz zu internen Modellen sind die Nachfolger hierbei unternehmensfremd. Sie sind weder Teil der Gründerfamilie noch gehören sie zur Belegschaft des Unternehmens.

Die externe Nachfolge ist insbesondere dann interessant, wenn ein Management-Buy-Out (MBO) oder eine familieninterne Nachfolge nicht in Frage kommt.

 

Vorteile der externen Nachfolge

Die externe Nachfolge bewahrt das Unternehmen vor der Liquidation, wenn eine familien- oder unternehmensinterne Nachfolge nicht möglich ist, bedeutet das nicht die Unternehmensaufgabe.

Eine externe Nachfolge kann den Fortbestand eines Unternehmens sichern und dem Verkäufer einen angemessenen Kaufpreis generieren. Die zwischenmenschlichen Beziehungen können bei einer familien- oder unternehmensinternen Nachfolge durchaus positiven Einfluss auf den Erfolg der Übergabe haben.

Emotionen können jedoch in Situationen, in denen wirtschaftliches und rationales Handeln erforderlich ist, auch zu einem Nachteil werden. Die externe Nachfolge schützt den abgebenden Unternehmer vor Streitigkeiten mit Menschen, die ihm wichtig sind und ermöglicht ihm einen klaren Abschluss.

Bei mehreren Kindern in der Unternehmerfamilie erleichtert diese Form der Übergabe zusätzlich die Erbschaftsregelung. Der Verkaufserlös lässt sich um ein Vielfaches leichter zwischen den Nachkommen verteilen als ein bestehendes Unternehmen.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass externe Geschäftsführer oder auch Privat Equity Gesellschaften das Unternehmen mit zusätzlichem Kapital versorgen und neue Impulse einbringen. Eine Kombination, die im Zusammenhang mit einem rapiden Wandel des Geschäftsumfelds, die Existenz des Unternehmens sichern kann.

 

Nachteile der externen Nachfolge

Die externe Nachfolge erweist sich für manche Unternehmer als zu abrupt und endgültig. Je nach Ausgestaltungsform der Übergangsphase kann es sein, dass die Unterstützung und Mitwirkung des Übergebenden erwünscht und auch erforderlich ist.

In manchen Fällen endet der Einfluss auf das Unternehmen jedoch unmittelbar mit der Übergabe. Darüber hinaus ist es möglich, dass der angebotene Kaufpreis nicht den Erwartungen des Übergebenden entspricht. Eine realistische Unternehmensbewertung ist daher für einen Verkauf unerlässlich.

Experten können den abgebenden Unternehmer auf diesem Weg begleiten und seine Verhandlungsposition erheblich verbessern. Im Gegensatz zu internen Übergabemodellen, hat ein externer Geschäftsführer keine Vorkenntnisse über die innerbetrieblichen Prozesse und Strukturen. Die Einarbeitung kostet Zeit und kann negative Konsequenzen für das übernommene Unternehmen und dessen Mitarbeiter mit sich bringen.

Daher sind eine gute Vorbereitung und eine gut geplante Übergangsphase von hoher Bedeutung für den Erfolg.

 

Übergabemodelle

Bei der externen Nachfolge wird das Unternehmen, wie auch bei einem MBO, im Rahmen eines Verkaufs an den neuen Besitzer übertragen.

Neben dem klassischen Unternehmensverkauf sind auch alternativen Formen der Besitzübertragung wie die Vermietung oder Verpachtung des Unternehmens denkbar. Zudem kann auch nach den möglichen Vertragspartnern unterschieden werden.

Management-Buy-In (MBI)

Ein MBI ist der Verkauf des Unternehmens an eine externe Führungskraft. Diese stammt in der Regel aus der gleichen Branche und verfügt über Fachkenntnisse im Geschäftsfeld des Unternehmens. Häufig hat der Käufer selbst fachliche Expertise und bringt zudem Führungskompetenzen aus vorherigen Beschäftigungsverhältnissen und ein eigenes Netzwerk mit. Bei einem MBI behält das Unternehmen in den meisten Fällen seinen Namen und dessen Identität.

Verkauf des Unternehmens an Finanzierer oder Finanzgruppen

Finanzinvestoren wie Private-Equity-Gesellschaften sind in den meisten Fällen die zahlungskräftigsten Vertragspartner. Finanzgruppen verfolgen in der Regel das Ziel, dass erworbene Unternehmen gewinnbringend weiter zu verkaufen oder es durch Investitionen zu Wachstum zu führen und in einen größeren Unternehmensverbund einzubringen. In der Praxis werden nach einem Verkauf Synergien gesucht, was zu einer Verschlankung unternehmensinterner Prozesse und auch zum Verlust von Arbeitsplätzen führen kann.

Verkauf an ein anderes Unternehmen

Wettbewerber aus der gleichen Branche oder Kunden und Lieferanten des Unternehmens aus einer artverwandten Branche eignen sich ebenfalls als potenzielle Käufer. Diese verfolgen im Rahmen einer Expansionsstrategie das Ziel, ihre Marktmacht zu steigern, ihre Wertschöpfung zu stärken oder ihr Produktportfolio auszubauen. Das erworbene Unternehmen wird häufig als Abteilung oder Tochterunternehmen in das Käuferunternehmen integriert. Je nach Größe des Käuferunternehmens lässt sich auch bei diesem Übernahmemodell ein maximaler Verkaufserlös erzielen.

 

Unsere Empfehlung

Wer sein Unternehmen übergeben möchte, sollte sich frühzeitig vor seiner Verkaufsentscheidung eindeutige Prioritäten geben und festlegen, wie das Unternehmen zukünftig weitergeführt werden soll. Dies hilft dem abgebenden Unternehmer im späteren Verlauf bei der Auswahl eines geeigneten Nachfolgers.

Neben den verschiedenen Übergabemodellen spielt auch die zwischenmenschliche Komponente eine entscheidende Rolle. Alle diese Faktoren berücksichtigt ein professioneller und erfahrender externer Nachfolgeberater und kann so erheblich zu einem reibungslosen Übergang beitragen.

Weitere Informationen zu einer externen Nachfolgeregelung finden Sie in hier.

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