Fehler, die Sie auf dem Weg in die Selbstständigkeit vermeiden sollten

Ein eigenes Unternehmen zu führen, ist ein Gedanke, der bei den meisten Menschen sowohl Begeisterung als auch Bedenken hervorruft und das zu Recht. Der Weg in die Selbstständigkeit ist steinig und strapaziös.

Gerade in der Anfangsphase unterliegen frisch gebackene Unternehmer und Unternehmerinnen häufig den gleichen Fehlern.

Wir haben auf Grundlage unserer langjährigen Erfahrung die häufigsten Fehler für Sie zusammengefasst.

 

Fehlerhafte oder unzureichende Planung

Am Anfang steht immer ein Plan oder sollte er zumindest. Ungeachtet dessen, ob Sie ein bestehendes Unternehmen kaufen, oder ein neues Unternehmen gründen möchten, hängt der Erfolg Ihres Vorhabens in erster Linie von der Planung ab.

GründerInnen eines Unternehmens sind so stark von Ihrer Geschäftsidee überzeugt, dass Sie oft wichtige Planungsaspekte vernachlässigen oder schlicht unzutreffend bewerten. Exemplarisch hierfür sind vor allem Marktdurchdringung, die Kundenakquisition und der zu geringen finanziellen Ausstattung falsch eingeschätzt haben, bleibt in der Praxis keine Zeit mehr für die Umsetzung der eigentlichen Geschäftsidee.

Ein vollständiger Business Plan umfasst sowohl die unternehmensinterne als auch die unternehmensexterne Perspektive. Gerade die externe Unternehmensumwelt wird teilweise nicht weitgehend genug analysiert. In der Folge haben Gründer Probleme Kunden zu gewinnen und sich gegenüber bestehenden Marktkräften zu etablieren.

Nachfolger bestehender Unternehmen erzielen nicht die erwarteten Umsätze, da sie die Konkurrenzsituation falsch eingeschätzt haben, oder sehen sich mit unerwarteten Investitionen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit konfrontiert. Die Liste potenzieller Folgen ist schier endlos, lässt sich aber vermeiden, denn ein guter Business Plan schützt Sie vor den meisten dieser Folgen und verschafft Ihnen einen Puffer für unerwartete Störfaktoren.

Selbstständig zu sein bedeutet nicht, dass Sie jeden Schritt allein gehen müssen! Experten helfen Ihnen dabei, Ihre Idee in eine ganzheitliche Geschäftsstrategie zu überführen, die alle Schlüsselfaktoren berücksichtigt.

 

Zu wenig Eigenkapital und vernachlässigen von Förderprogrammen

Gerade zu Beginn ist es schwer zukünftige Einnahmen und Ausgaben vorherzusagen. Insbesondere Neugründer geraten durch zu optimistische Planungsansätze oft schnell in finanzielle Engpässe.

Der Zeitraum, den ein neu gegründetes Unternehmen braucht, bis die Anfangsinvestitionen kompensiert sind und ein Profit erwirtschaftet wird, fällt in der Praxis deutlich länger aus als viele erwarten. Auch Käufer bestehender Unternehmen sind von diesem Risiko nicht befreit.

Der tatsächliche Finanzierungsbedarf liegt in der Regel deutlich über dem Kaufpreis des Unternehmens. Planen Sie also immer mit dem Worst-Case-Szenario, Ihre Finanzplanung muss Sie gegen möglichst viele Eventualitäten absichern und Ihnen die nötige Zeit verschaffen, Ihr Unternehmen im Markt zu etablieren.

Achten Sie darauf, dass Ihre Finanzplanung auch das Begleichen von Steuerverbindlichkeiten, die erst im Folgejahr fällig werden, berücksichtigt. Häufig deckt das Eigenkapital allein nicht den gesamten Finanzierungsbedarf ab.

Bei der Beschaffung von Fremdkapital sollten Sie sich im Vorfeld umfassend über Förderprogramme informieren, davon gibt es viele und diese können Sie bspw. durch Zuschüsse oder günstige Darlehen bei der Finanzierung erheblich unterstützen.

 

Marketing

Die richtige Marketingstrategie ist eine nachhaltige Investition in den Unternehmenserfolg. Insbesondere bei der Neugründung eines Unternehmens müssen Sie sich erst einmal Aufmerksamkeit am Markt generieren und sich dort einen Namen verschaffen.

Beachten Sie zudem, dass keine Strategie universell anwendbar ist. Sie sollten Ihre Maßnahmen daher auf Grundlage Ihrer strategischen Ziele und den Gegebenheiten der Unternehmensumwelt aufbauen.

Nachfolger bestehender Unternehmen tendieren dazu Werbemaßnahmen zu vernachlässigen, wenn die Auftragslage des Unternehmens bereits den Erwartungen entspricht. Gerade mittelständische Unternehmen sind nicht selten von einem oder mehreren Großkunden abhängig.

Das richtige Marketing ermöglicht es Ihnen, den Verlust eines Kunden frühestmöglich durch Neukundengewinnung zu kompensieren. Die Vorteile einer gut konzipierten Marketingstrategie sind zahlreich, so ermöglicht es Ihnen bspw. Ihre Leistungen von denen der Konkurrenz abzugrenzen oder verhilft Ihnen zur Expansion.

Häufig wird Marketing mit der Kommunikationspolitik des Unternehmens gleichgestellt. Ein erfolgreicher Marketing-Mix sollte alle „vier P’s“ abdecken: Produktpolitik (Product), Preispolitik (Price), Distributionspolitik (Place) und Kommunikationspolitik (Promotion).

 

Controlling

Kleine und mittelständische UnternehmerInnen (KMU) neigen dazu, die Tragweite des Bereichs Controlling zu unterschätzen. Unter Controlling ist die Steuerung und Kontrolle des Unternehmens zu verstehen. Kurzfristige Aktivitäten verleiten zu der Annahme, das Unternehmen sei ohne Controlling gut aufgestellt.

Die Finanzbuchhaltung orientiert sich an steuer- und handelsrechtlichen Gesichtspunkten, wodurch sie betriebswirtschaftlich betrachtet, nicht immer vollständig und aussagekräftig ist.

Für viele KMU endet der Weg in Richtung Controlling mit der Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA), diese wird in der Regel automatisch auf Basis der Finanzbuchhaltung generiert und ist ein Instrument des Rechnungswesens, das die Ertragslage des Unternehmens auf monatlicher Basis abbildet.

Ob diese den Ansprüchen des Controllings genügt, muss in der Praxis häufig bezweifelt werden. Eine BWA zu generieren, ist jedoch noch kein Controlling. Um einen Nutzen zu generieren, müssen die Daten analysiert und interpretiert und daraus unternehmerische Entscheidungen abgeleitet werden.

Ein einfaches Finanzcontrolling ist auch für kleinere Unternehmen finanzierbar, leicht einzurichten und stellt ein wichtiges Steuerungssystem für das gesamte Unternehmen dar. Nicht selten erachten Entscheidungsträger in KMU die Ist-Daten der Finanzbuchhaltung als hinreichend.

Auf die Frage nach den Kostenstrukturen einer Abteilung oder den Deckungsbeiträgen einzelner Produkte oder Kunden wissen jedoch die wenigsten noch eine Antwort. Eine erfolgreiche Strategie fußt auf Erkenntnissen nicht auf Vermutungen.

Controlling ist notwendig, um die richtigen Maßnahmen ableiten zu können und Ihnen Gewissheit in Ihren Entscheidungen zu verschaffen. Hier kann auch die Integration eines einfachen Kennzahlensystems hilfreich sein. Häufig entwickeln wir mit der Geschäftsleistung zusammen ein sogenanntes Management-Informations-System (MIS).

Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular oder melden Sie sich direkt telefonisch bei uns unter 0611 – 99 94 00.