Studie: Erfolgsfaktoren in der Nachfolgeregelung von KMU in der Rhein-Main-Region

Seit über 30 Jahren ist das Thema der Nachfolgeregelung von KMU für die PERICON Unternehmensberatung GmbH von großer Bedeutung.

Im Auftrag der PERICON, wurde im Sommer 2021 eine Studie zum Thema der „Erfolgsfaktoren in der Nachfolgeregelung von KMU in der Rhein-Main-Region“ von der der Hochschule RheinMain / Wiesbaden Business School unter der Leitung von Prof. Dr. Bettina Manshausen, Lehrstuhl für marktorientierte Unternehmensführung, durchgeführt.

 

Zahlen, Daten, Fakten der Studie

Im Erhebungszeitraum der Studie haben rd. 100 TeilnehmerInnen den Fragebogen beantwortet. Unterstützend wurden vier Experteninterviews durchgeführt.

Rund 40 Prozent der TeilnehmerInnen beschäftigen weniger als zehn Mitarbeitende. Ebenso nahmen mit rund 25 Prozent UnternehmerInnen teil, die mehr als 50 Mitarbeitende anstellen.

    • Die 51- bis 60-Jährigen stellten die größte Teilnehmergruppe dar.
    • Die Studien TeilnehmerInnen nehmen zu rd. 52 Prozent die Position der geschäftsführenden GesellschafterInnen und zu rd. 37 Prozent die Position der InhaberInnen ein.
    • Bei der Rechtsform der teilnehmenden Unternehmen überwiegt die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) deutlich.

Wesentliche Erkenntnisse

Auf der Basis der Antworten des Frageborgen sowie der vier Experteninterviews konnten wesentliche Erkenntnisse zu den Erfolgsfaktoren in der Nachfolgeregelung von KMU in der Rhein-Main-Region identifiziert werden.

 

Relevanz des Themas Nachfolge

Die Meinung der Befragten, zur Relevanz des Themas Nachfolge, ist gespalten. Dennoch gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass für sie das Thema relevant bzw. sehr relevant ist.

Ziele und Art der Nachfolge

Die Teilnehmer gaben drei primäre Ziele der Nachfolgeregelung an:

    • Fortbestand des Unternehmens
    • Sicherung von Arbeitsplätzen im Unternehmen
    • Alterssicherung

Dabei ziehen die UnternehmerInnen eine familieninterne Nachfolge knapp dem Verkauf an Dritte vor.

Während rd. 40 Prozent der Befragten nach der Übergabe noch im Unternehmen aktiv sein möchten, lehnen dies rd. 18 Prozent ab. Für 42 Prozent der UnternehmerInnen ist die Frage noch nicht abschließend geklärt.

 

Hindernisse in der Nachfolge

Die Teilnehmenden führen die parallel ablaufende Fokussierung auf den Nachfolgeprozess und auf das Alltagsgeschäft, die Nachfolgesuche sowie die Erzielung eines angemessenen Kaufpreises als größte Herausforderungen auf.

Die gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen sehen die Befragten in dem sinkenden Interesse von Unternehmensübernahmen bzw. einer selbstständigen Tätigkeit im Allgemeinen und die damit einhergehende sinkende Zahl an potenziellen NachfolgerInnen.

Als emotionale Herausforderungen nennen die Befragten eine starke Bindung zum Unternehmen, fehlendes Vertrauen in den potenziellen Nachfolger und Zeitmangel.

 

Planung der eigenen Nachfolge

Bei der Frage nach dem eigenen Planungsstand geben rd. ein Fünftel der Befragten an, dass sie noch keine Vorüberlegungen hinsichtlich der Nachfolgeregelung getroffen haben. Ein deutlich größerer Teil hat bisher lediglich eine grobe Planung durchgeführt.

Dennoch fühlen sich knapp die Hälfte der UnternehmerInnen für eine mögliche Nachfolgeprozess gut vorbereitet.

Für einen unvorhergesehen Ausfall der Geschäftsführung haben 55 Prozent der Befragten konkrete Maßnahmen wie bspw. Ausstellung einer Vollmacht, Erstellung eines Gesellschaftervertrags oder Führen einer Dokumentenmappe getroffen.

 

Unterstützung im Nachfolgeprozess

Mit dem derzeitigen Beratungsangebot sind rund drei Viertel der UnternehmerInnen zufrieden, jedoch besteht bei rund 40 Prozent die Angst vor unqualifizierter Beratung.

Die Mehrheit der Befragten wünscht sich beim Thema Nachfolge Unterstützung. Den größten Informationsbedarf sehen die Befragten in den Themen

    • Unternehmensbewertung,
    • Kaufpreisermittlung,
    • Steuerrecht,
    • Vertragsgestaltung,
    • Gestaltung des Übergabeprozesses sowie

 

Handlungsempfehlung

Als Faktoren für eine erfolgreiche Nachfolgeregelung nannten die Befragten

    • die frühzeitige Planung
    • finden des geeigneten Übernehmenden
    • sukzessive Integration der Nachfolge
    • Aufstellen von klaren Regelungen während der Übergangsphase sowie
    • die Inanspruchnahme einer kompetenten Beratung.

 

Bei Fragen zur Studie oder zu Ihrer Nachfolgeregelung kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular oder melden Sie sich direkt telefonisch bei uns unter 0611 – 99 94 00.