Bonität auch in Krisenzeiten steigern

Mit der Entstehung von Krisen gehen häufig finanzielle Engpässe einher, die es zu lösen gilt. Dabei ist zunächst sicherzustellen, dass das Unternehmen mit ausreichend Liquidität versorgt werden kann. Voraussetzung hierfür ist eine ausreichende Bonität, die anhand der Ausfallwahrscheinlichkeit gemessen wird.

Generell beinhalten die Risikomodelle von Banken und Sparkassen in der Regel ähnliche, sowohl quantitative als auch qualitative Einflussfaktoren für die Bewertung eines Kreditnehmers.

Die durch Verbände organisierten Finanzdienstleister regeln das Kreditrating auf Bundesebene z.B. der BVR für die Volksbanken und der DSGV für die Sparkassen.

Quantitative (harte) Faktoren, wie Bilanzkennzahlen, stellen dabei 60 – 80 Prozent der Gewichtung dar, während qualitative (weiche) Kriterien, beispielsweise die Qualifikation des Managements, 20 – 40 Prozent entsprechen.

Die PERICON hat im Folgenden 3 Tipps zusammengestellt, welche Ihre Aussichten auf eine Finanzierung erhöhen.

 

1. Die Ausgangslage kennen

Zuerst ist es wichtig, die aktuelle Situation des eigenen Unternehmens einschätzen zu können. Dazu ist die Erhebung von Kennzahlen essenziell.

Als wichtige Kennzahlen können die Eigenkapitalquote, Liquiditätskennzahlen und die Rentabilität des Unternehmens genannt werden.

Eine hohe Eigenkapitalquote hat für den Schuldner verbesserte Konditionen im Falle einer Finanzierung und einen niedrigeres Kreditvolumen zur Folge. Gleichzeitig dient es dem Gläubiger als Sicherheit und senkt die Gefahr von Zahlungsausfällen.

Zudem ist im Rahmen der Liquiditätskennzahlen besonders auf die Höhe der liquiden Mittel und die Kapitaldienstfähigkeit zu achten.

Die Kapitaldienstfähigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, sich durch die operative Tätigkeit von innen zu finanzieren. Dies ist für Kreditinstitute relevant, da der Schuldner seinen Verpflichtungen vollständig und fristgerecht nachkommen muss. Nur wenn die Kapitaldienstfähigkeit sichergestellt ist, dürfen Kredite verauslagt werden.

Die ausreichende Rentabilität, hier der Gewinn nach Steuern, ist insofern bedeutend, da die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz signifikant verringert werden kann.

Zur Erhöhung der Wahrscheinlichkeit einer Finanzierungszusage ist es bei schlechter wirtschaftlicher Lage oft notwendig, zusätzliche Kreditsicherheiten, wie eine Bürgschaft vorzubringen.

Die Geschäftsleitung sollte vor der Ansprache ihrer Hausbank wissen, zu welchem Ergebnis das Kreditrating führt und welche Argumente genutzt werden sollten.

 

2. Zahlungsverhalten

Für die Kreditvergabe ist neben der aktuellen Situation des Unternehmens auch das historische Zahlungsverhalten entscheidend. Im Rahmen dessen wird unter anderem geprüft, wie sich die historische Ausschöpfung von Kreditlinien, beispielsweise von Kontokorrentkrediten, entwickelt hat.

Wenn Kreditlinien in der Regel voll ausgeschöpft wurden, ist dies ein Zeichen geringer Liquidität, welches sich negativ auf die Bonität auswirkt. Sollte das Unternehmen bei mehreren Banken und Sparkassen Konten unterhalten, ist die vollständige Inanspruchnahme durch Transaktionen zu vermeiden.

Zu diesem Zweck ist eine Liquiditäts- sowie Umsatzplanung empfehlenswert, um finanzielle Engpässe vorherzusehen und rechtzeitig mit dem Firmenkundenberater die Überbrückung zu regeln.

Für die Zusammenarbeit ist es nicht förderlich, den Firmenkundenberater in die Situation zu versetzen, Überweisungen oder Lastschriften zurückgehen zu lassen. Dieser Vorgang wirkt sich unmittelbar auf das Kreditrating aus und führt häufig dazu, dass zumindest keine Kreditausweitung in Frage kommt.

 

3. Klare Strategie

Im Rahmen der Finanzierungsvorbereitung ist ein realistischer und begründeter Business Plan zu erstellen.

Zu den Bestandteilen zählen Informationen über das Unternehmen, Markt und Wettbewerb, Vertrieb und Marketing, Produkte und Dienstleistungen, Produktion, Beschaffung und Logistik sowie Personal, Organisation und Forschung und Entwicklung

Darüber hinaus ist eine wirtschaftliche Vorausschau in Form einer integrierten Planung zu erstellen. Dabei müssen die Ausführungen plausibel und entsprechend dokumentiert werden, sodass eine glaubwürdige Entwicklung präsentiert wird.

In diesem Zusammenhang sind auch krisenbedingte Risiken zu erläutern. Für bestehende Unsicherheiten müssen verschiedene Lösungswege aufgezeigt und mögliche Veränderungen des bestehenden Geschäftsmodells ausführlich erklärt werden.

Insbesondere die Verwendung der Finanzierungsmittel und die Auswirkungen auf den Geschäftserfolg sind klar zu beschreiben.

 

Falls Sie Unterstützung im Rahmen der Finanzierung benötigen, steht Ihnen das Team der PERICON mit langjähriger Erfahrung und wichtigen Kontakten zu verschiedensten Finanzierungspartnern gerne zur Verfügung.

Kontaktieren Sie uns bei Fragen gerne über unser Kontaktformular oder melden Sie sich direkt telefonisch bei uns unter 0611 – 99 94 00.