Wie erfolgsentscheidend ist die Komponente Mensch in einer Unternehmenskrise?

Laut der Studie „PwC’s Global Crisis Survey 2019“ befanden sich 60 Prozent der befragten deutschen Unternehmen in den letzten fünf Jahren in einer Unternehmenskrise.

Sinkende Umsätze, Forderungsausfälle, Verlust von Stammkunden oder schrumpfende Liquiditätsreserven sind unter anderem Warnsignale, die eine Krise ankündigen. Diese Faktoren können unerwarteten äußerlichen Einflüssen, aber auch von Managementfehlern der obersten Führungsebene geschuldet sein.

Je weiter eine Krise voranschreitet, desto gefährlicher ist sie für das Unternehmen. Aus diesem Grund ist die Reaktionsfähigkeit des Managements in Bezug auf die Ursachenermittlung elementar.

Die Handlungsmöglichkeiten in einer Krise sind begrenzt, da nur die folgenden Szenarien infrage kommen: Unternehmensfortführung, Verkauf, Abwicklung bzw. Stilllegung.

Bei jedem Krisenunternehmen stehen die kurzfristigen lebenserhaltenden Maßnahmen im Vordergrund. Eine erstmalige Stabilisierung der Geschäftsbereiche und der Finanzen sind von oberster Priorität. Gleichzeitig sollte das Management die Krise vollständig akzeptieren, die Verantwortung und die Steuerung des Teams übernehmen.

Mittel- und langfristige Maßnahmen

Die mittel- und langfristigen Maßnahmen dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden, denn sie bewirken häufig einen tiefgreifenden Veränderungsprozess.

Um eine Krise mit einer positiven Fortführung zu beenden, sollten das Management sich mit den folgenden Fragestellungen beschäftigen:

    • Was ist die Ursache für die entstandene Krise?
    • Welche Geschäftsbereiche sind zukunftsfähig?
    • Welche Wissens- und Leistungsträger werden für die anstehenden Veränderungen benötigt?
    • In welchen Bereichen sollte desinvestiert bzw. investiert werden?
    • Wie gelingt es dem Management die MitarbeiterInnen in den Veränderungsprozess aktiv einzubinden?

Veränderungsprozess

Das Ziel des Veränderungsprozesses ist das Geschäftsmodell neu zu definieren und die zukünftige Existenz des Unternehmens zu festigen und zu sichern.

Durch das Einbeziehen von MitarbeiterInnen in die Planung und Umsetzung konkreter Maßnahmen, welche einzelne Geschäftsbereiche und/oder das gesamte Unternehmen betreffen können, kann der Veränderungsprozess positiv beeinflusst werden.

Einbindung der Beteiligten

In Krisensituationen ist die gesamte Belegschaft gefragt, denn die größte Ressource eines Unternehmens ist das Humankapital. Die Fähigkeiten und das Know-how der MitarbeiterInnen stehen für Erfolg oder Misserfolg.

Erfolgsentscheidend für einen gelungenen Prozessablauf sind die Kommunikation und die Prozessgestaltung des Managements gegenüber den MitarbeiterInnen. Die Einbindung und die Sensibilisierung für die notwendigen Veränderungen sollten frühzeitig angesprochen werden.

Je eher den MitarbeiterInnen das Krisenproblem erläutert wird, umso besser werden sie die vom Management gewählten Lösungen nachvollziehen und mittragen. Des Weiteren kann ihnen durch die frühe Einbindung hervorgerufene Ängste genommen und das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen gestärkt werden.

Die Geschäftsleitung sollten als Vorbild die Veränderungen authentisch vorleben. Nur so kann Motivation und Aktivismus auf die Beteiligten übertragen werden. Es ist sehr wichtig, dass alle von Beteiligten zu Betroffenen werden und in dem Prozess involviert sind.

Folgende Verhaltensweisen führen zu einer erfolgreichen Einbindung aller Beteiligten:

    • Klare und transparente Kommunikation über die Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit und die Sinnhaftigkeit des Vorhabens
    • Deutliches Zukunftsbild darstellen, wonach die Belegschaft strebt
    • Vorgehensweise der einzelnen Schritte skizzieren und kommunizieren
    • Beteiligte einbinden, damit sie sich als Betroffene sehen und ihnen aktive Aufgaben zuteilen
    • Planung im Gegenstrom- und nicht im Top-Down-Verfahren

Komponente „Mensch“

Es gibt nur eine Komponente, die sich in jedem einzelnen Veränderungsprozess jedes Unternehmens widerspiegelt. Es ist die Komponente „Mensch“, denn mit ihr steht und fällt das gesamte Vorhaben.

Führungskräfte sollten die geeigneten Weichen zur Krisenbewältigung stellen und gleichermaßen die MitarbeiterInnen befähigen, die neue Situation nachzuvollziehen und entsprechend zu handeln. Durch die gemeinsame Kommunikation, Kooperation und Koordination aller Beteiligten kann ein effektiverer und effizienterer Prozess hervorgerufen und eine positive Veränderung gestaltet werden.

Gerne unterstützen wir Sie mit unserer 30-jährigen Erfahrung bei Ihren nächsten Schritten.

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